Foto: GEOPARK
Der Tharandter Burgfelsen bildet einen weithin sichtbaren, steilen Gneissporn über der Stadt. An ihm mündet der von N kommende Schloitzbach in die Wilde Weißeritz. Durch die fortschreitende Erosion und Eintiefung der Wilden Weißeritz wurde der Felsen hervorragend herauspräpariert. An der Pienner Straße am Abzweig Akademieweg hinauf zur Kirche befindet sich ein ca. 10 m breiter und 2 m hoher Aufschluss, an dem sich der Gneis durch seine sehr gute Erreichbarkeit gut ansprechen lässt.
Der Gneis wird als grobkörniger Augengneis beschrieben und wird als Paragneis aus ehemaligen Grauwacken abgleitet. Das Alter der Grauwacken-Edukte wurde mit 570 Mio. Jahren bestimmt, welche während der variszischen Gebirgsbildung zum Gneisen metamorphisiert wurden. Die durch Biotitlagen umflossenen mm-großen Feldspatblasten sind gut zu erkennen. Das Gestein ist sehr kompakt ausgebildet und durch größere Klüfte getrennt. Das typisch schiefrige Gefüge ist an dieser Stelle ebenfalls charakteristisch ausgeprägt. Unmittelbar oberhalb des Aufschlusses befindet sich die Informationstafel 21 des Geologischen Freilichtmuseums am Porphyrfächer – Tharandter Wald. Auf der Infotafel wird die Entstehungsweise des Gneises infolge der Auffaltung des variszischen Gebirges erklärt.
(Auszug aus dem Geotop-Managementplan, Juni 2021)
Literatur
Tichomirowa, M. (2003): Die Gneise des Erzgebirges - hochmetamorphe Äquivalente von neoproterozoisch-frühpaläozoischen Grauwacken und Granitoiden der Cadomiden. Habilitationsschrift, TU Bergakademie Freiberg.
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: RB30 oder S3 von Dresden Hauptbahnhof oder Freiberg Bahnhof bis Bahnhof Tharandt
Anreise mit dem PKW: A4 Abfahrt 77a Wilsdruff, Wilsdruffer Straße bis Tharandt
Kommune | Tharandt |
Lage | unterhalb der Kirche am Fußweg, Akademieweg/ Pienner Straße |
Koordinaten |
50.983258°N |
Gestein | Zweiglimmer-Paragneis (Metamorphit) |
Alter | Neoproterozoikum (ca. 570 Mio. Jahre) |