Nationales Geotop "Porphyrfächer"

Foto: Robert Michael

Der Porphyrfächer liegt an der flachen Westabdachung des Landberges und ist seit 1958 als Naturdenkmal ausgewiesen. Anstehend ist ein „quarzarmer Porphyr“ (rotbraun bis grauviolett) mit zahlreichen porösen, rötlich geflammten Einschlüssen. Die Klüftung ergibt eine Fächerform, was dem Bruch den Namen gab. Sichtbar ist ein Pseudofließgefüge, wie es typisch für Ignimbrite vorkommt. Die Effusion des Magmas soll vor ca. 300 Millionen Jahren aus der so genannten Grunder Spalte erfolgt sein. Die Bezeichnung „quarzarmer Porphyr“ wurde von den Geologen des 19. Jh. eingebracht und hat sich bis heute erhalten. Exakterweise ist er ein klassischer Rhyolith.

Schon aus dem Jahr 1851 exisitiert eine Abbildung des Bruches, die der heutigen Form der Steinbruchwand sehr ähnelt. Daraus kann man annehmen, dass die fächerförmige Anordnung der Erstarrungsformen des Rhyoliths schon um die Mitte des 19. Jh. eine Sehenswürdigkeit darstellte und die Schottergewinnung aus dem klüftigen Material bald eingestellt wurde.
Der Porphyrfächer ist in das Geologische Freilichtmuseum am Porphyrfächer-Tharandter Wald (GFM) mit der Tafel 4 eingebunden. Es wird die Art der Magmenförderung als Glutwolkenausbruch, die Abkühlungserscheinungen, die zur Fächerform führten und die Ausbildung des Gesteinsgefüges (Ignimbrit) diskutiert und erläutert.

Literatur

Breitkreuz, C.; Käßner, A.; Tichomirowa, M.; Lapp, M.; Huang, S.; Stanek, K. (2021): The Late Carboniferous deeply eroded Tharandt Forest caldera – Niederbobritzsch granite complex: a post‑Variscan long‑lived magmatic system in central Europe. – International Journal of Earth Sciences 110/11, Springer.

Martick, S., Renno, A.D. & Stanek, K.P. (2000): Der Vulkanitkomplex des TharandterWaldes (Sachsen). Neue Daten zum Aufbau der Calderastruktur und zur Geochemie. – In: Berichte dt. mineralogische Gesellsch. (Beih. zu Eur. J. Mineral.), 12 (1), S. 122; Stuttgart.

Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus 333 Dresden (Hbf. - Südvorstadt - Löbtau - Gorbitz - Gompitzer Höhe) -
Kesselsdorf - Wilsdruff - Mohorn, Haltestelle "Grund Am Silberblick"

Anreise mit dem PKW: A4 Abfahrt 77a Wilsdruff, Meißner Straße, Wielandstraße, Gezinge, Freiberger Straße, Wilsdruffer Straße bis Grumbach, B 173 bis Mohorn, Am Tharandter Wald bis Ortseingang Grund, Parken am Sportplatz, Schmiedersgrabenweg

Kommune Stadt Wilsdruff, OT Mohorn-Grund
Lage ca. 300 m östlich des Ortseingangs am Schmiedersgraben
Koordinaten 50.998649° N
13.482242° E
Gestein Rhyolith (Vulkanit)
Alter Permo-Karbon
(ca. 300 Millionen Jahre)
Region Erzgebirge / Tharandter Eruptivkomplex
Art Auflässiger Steinbruch

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