„Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens ermöglichen.
Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile. Schutzwürdig sind diejenigen Geotope, die sich durch ihre besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart, Form oder Schönheit auszeichnen.“
(Quelle: Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland: Leitfaden der Staatlichen Geologischen Dienste der Länder der Bundesrepublik Deutschland, 2018)
Zielstellung des GEOPARKs Sachsens Mitte ist die dauerhafte Erhaltung, Schutz und Pflege der vorhandenen Geotope, um den touristischen und Bildungswert für zukünftige Generationen zu erhalten. Unter den Schutzmaßnahmen sind vorwiegend diejenigen Maßnahmen zu verstehen, die den Bestand eines Geotops sicherstellen und einen gefahrlosen Besuch zu seiner geowissenschaftlichen Nutzung ermöglichen. (Auszug aus dem Geotop-Managementplan, Juni 2021)
Jedes Jahr am 3. Sonntag im September findet bundesweit der „Tag des Geotops“ statt. Verschiedenste Institutionen und engagierte Privatpersonen bieten an diesem Tag Veranstaltungen mit geowissenschaftlichen Schwerpunkten an.
Es handelt sich um einen längst auflässigen Steinbruch im sog. „quarzarmen Porphyr", einem in dieser Region weit verbreiteten rhyolithischen Gestein, dessen Klüftung eine Fächerform zeigt. Seit 2019 ist der Porphyrfächer als "Nationales Geotop" deklariert.
Der Ascherhübel war bis 1913 als Steinbruch aktiv. Das Gestein, nach der heutigen Nomenklatur ein Olivin-Augit-Nephelinit ("Basalt"), ist säulenförmig ausgeprägt. An der Südwestseite sind gekrümmten Säulen zu sehen, die auf die unmittelbare Nähe des Schlotes hinweisen. Unter Wasseraufnahme zerfällt der Basalt zu Gruß, er war daher nur eingeschränkt als Baustoff verwendbar.
Bereits 1769 erstmalig beschrieben stellt der Kugelpechstein die basisnahe glasige Fazies des quarzarmen Rhyolithes dar und ist ein Phänotrachytglas mit rhyodacitischer Zusammensetzung. Das schwarze, mit Obsidian vergleichbare Gestein enthält große Einsprenglinge, die dem Gestein ein rotbraunfleckiges Aussehen verleihen.
Die Warnsdorfer Quelle gibt als stärkste Trinkwasserquelle im Tharandter Wald in der Sekunde bis zu vier Liter Wasser ab. 1906 wurde die Quelle in einem Brunnenhaus gefasst und versorgte bis 1991 Teile der Bewohner von Kurort Hartha und Tharandt mit Wasser. Heute liefert sie das Brauchwasser für den ForstPark Tharandt.
Der Sandsteinbruch wurde 1923 aufgelassen. Historisch ist er von Bedeutung, da nachweislich die „Goldene Pforte“ im Mariendom zu Freiberg, Figuren und Schmuckelemente im Innenraum des Meißner Doms, Werkstücke des Lapidariums der Klosterkirche Altzella (um 1170) und Sandsteinsäulen im Nossener Schloss daraus gefertigt wurden. Heute ist das Geotop gleichzeitig ein Biotop mit schützenswerter Flora und Fauna.
Der Lips Tullian Felsen stellt eine herausgewitterte Felsklippe des Quarzarmen Rhyoliths dar. Er ist ein bekannter Aussichtsfelsen, der einen Einblick in das bis 75 m tiefe Kerbsohlental des Colmnitzbaches im Tännichtgrund eröffnet. Seinen Namen verdankt er einem Räuberhauptmann, der im 17. Jahrhundert hier sein Unwesen trieb. Ganz in der Nähe liegt der geografische Mittelpunkt Sachsens.
Der Tharandter Burgfelsen bildet einen weithin sichtbaren, steilen Gneissporn über der Stadt. An ihm mündet der von Norden kommende Schloitzbach in die Wilde Weißeritz. Durch die fortschreitende Erosion und Eintiefung der Wilden Weißeritz wurde der Felsen hervorragend herauspräpariert.
Der Aurora Erbstolln ist ein stillgelegtes Silberbergwerk, das im Gneis und Porphyr aufgefahren ist und bietet als Besucherbergwerk Interessierten die Möglichkeit, sich auf die Spuren des Bergbaus zu begeben. Das handelt sich um das einzige begehbare Silberbergwerk an der Silberstraße zwischen Freiberg und Dresden.
Der Einsiedlerstein in der Dippoldiswalder Heide stellt einen von einer Gruppe freistehender herausgewitterter Sandsteinblöcke dar, welche als Härtlinge aus den ehemalig zusammenhängenden Sandsteinschichten der Elbtalkreide herausgewittert sind. Die Legende besagt, dass sich hier einst für einige Zeit ein Einsiedler auf einer Missionsreise in den heidnischen Norden befunden haben soll.
Der Steilabsturz des Backofenfelsens ist der größte Übertageaufschluss des Rotliegend-Beckens um Freital. Es sind zugleich die geologisch jüngsten Schichten des Sedimentationsraumes der Hainsberg-Quohrener Nebenmulde. Vom Aussichtspunkt oberhalb des Felsens am Förster-Claus-Weg hat man einen einzigartigen Blick in das Tal der Vereinigten Weißeritz.
Der „Weiße Stein“ ist ein Geotop zwischen Frauenstein und Burkersdorf. Das anstehende Gestein ist ein Quarzit höchstwahrscheinlich metamorphen Ursprungs, der stratigrafisch ins Oberkarbon einzuordnen ist. Bereits seit 1996 ist der „Weiße Stein“ als Flächennaturdenkmal ausgewiesen. Der Quarzitschiefer gehört zu einem Vorkommen, dass sich von Frauenstein bis nach Oberschöna erstreckt.
Die Felsengruppe des Götzenbüschchens stellt den Rest eines intensiven Steinbruchbetriebes in Kreidesandsteinen und -konglomeraten dar. Der Geotop weist eine Fläche von 10 x 30 m auf und ist seit 1958 als Flächennaturdenkmal unter Schutz gestellt. Das Liegende des Geotops wird durch die Erzgebirgsgneise gebildet. Am Aufschluss ist die kristalline, präcenoman verwitterte Unterlage der Kreidesedimente aufgeschlossen, der Freiberger Gneis zeigt hier eine intensive Rotverwitterung.
Über diese Tagesstrecke fuhren die Bergleute einst in den Segen-Gottes- und den Neue-Hoffnung-Schacht am Windberg ein. Heute können interessierte Besucher von April bis Oktober auf etwa 120 Metern Länge einfahren und einen Steinkohlenflöz am Ort seiner Entstehung besichtigen. Es handelt sich um den einzigen unterägig begehbaren Steinkohlenaufschluss in Sachsen.
Der Blankensteiner Kalkofen vom Typ "Schneller" ist der letzte erhaltene von mehreren Öfen der einst drei Kalkwerke an diesem Ort. Im Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge sind kleine devonische Kalkvorkommen vorhanden, welche übertägig und untertägig abgebaut wurden. In solchen Öfen wurde der Kalkstein zu Branntkalk verarbeitet.
An dem durch Seitenentnahme beim Bau der Schmalspurbahn 1898/99 entstandenen Aufschluss sind Diabase, Chloritschiefer und Phyllite, die durch Metamorphose aus submarinen Basalten, Basaltuffen und sandig-tonigen Sedimenten während der variszischen Gebirgsbildung entstanden sind, aufgeschlossen.
Es handelt sich um einen offenlässigen Steinbruch, der aus den Tal der Triebisch heraus aufgefahren wurde, die Wand ist grob strukturiert, gut sichtbar das Streichen und Einfallen der Klüfte. Anstehend sind Phyllite und feinkörnige Chloritgneise, welche aus sandig-tonigen
Sedimenten und sauren Vulkaniten gebildet wurden.
Im Geotop anstehend ist der Niederbobritzscher Granit. Dieser ist oberflächlich als kleiner Granit-Pluton angeschnitten und besonders im Bereich des aktiven Steinbruchs westlich vom Standort frisch aufgeschlossen. Der Niederbobritzscher Granit ist tektonisch in den oberen Teilen der Freiberger Gneiskuppel eingeschlossen.
Der Felsen „Teufelskanzel“ liegt in der Somsdorfer Klamm, einer engen Schlucht mit steil aufragenden Felsen als Seitental westlich der Roten Weißeritz im Rabenauer Grund. Die Teufelskanzel wie auch große Teile des Rabenauer Grundes bestehen aus variszisch zu
OrthoGneis metamorph überprägten Granodioriten.
Der Weiße Bruch ist ein ehemaliger Steinbruch, in welchem „quarzarmer“ Rhyolith für den Wege-, Straßen, und zum Teil Hausbau abgebaut wurde. Seinen Namen hat er von den hellen Kluftflächen, die durch chemische Verwitterung kaolinisiert sind und deshalb einen
hellen Kontrast zur unmittelbaren Umgebung darstellen.
Der ehemalige Sandsteinbruch befindet sich am südöstlichen Hang des Horkenbergs nahe der Bannewitzer Schule. Im unteren Teil sind die marinen Schichten des Unterquaders aufgeschlossen, nach einer Geländelante sind teils die Pennricher Schichten im Hangenden zu sehen.